05.10.2017 | afife, portugal

über nacht hat der nebel auch den bus umhüllt. an der frontscheibe laufen die tropfen langsam herunter. außen und innen. vorhang am kopfende langsam zur seite schieben. hinten das gleiche bild. draußen eine sichtweite von der stoßstange bis zum begrenzungspoller des kleinen parkplatzes. schätzungsweise also ganze fünf meter. zeit sich nochmal rumzudrehen. heute zwei decken. eine stunde das gleiche spiel, jetzt aber leider wach. zum kaffeemachen zu träge, frühstück vergessen einzukaufen. jetzt zum supermarkt? schick-schnack-schnuck gegen sich selbst. egal wer gewinnt, jetzt bewegen – unmöglich.

also liegen bleiben, ein buch lesen. die karte studieren, nachrichten checken, das notebook hochfahren. ein bißchen was tipseln, die wellenprognose abrufen, kicker online überfliegen. das handy vibriert, die anderen kommen vorbei und wollen ins meer. gruppenzwang. auch heute sind wenige surfer im wasser. es bricht unbeständig und ziemlich groß. anderthalb stunden und wenige erfolgreiche wellen später ist es ziemlich kalt, auch im neo. als schnell unter die nicht funktionierende stranddusche, dafür aber hoodie und pulli. zurück an den strand, anderen mutigen zuschauen, von denen es vielen auch nicht besser geht.

nachmittag gleich vormittag. die sonne lässt sich noch immer nicht blicken, daher ist der rote bus der beste aufenthaltsort. kekse und ein buch, dazu eine prise schlaf und ein bißchen hausputz. bis das smartphone erneut klingelt. zweite runde, strände checken. nach zwei miserablen spots fällt die wahl auf ancora, auch wenn hier ebenfalls nicht viel los ist. die nächsten paar minuten sind richtig fies. rein in den noch nass-kalten neo vom morgen. im wasser wird es nicht wärmer, vor allem weil die wellen nicht mehr kommen. rumsitzen, abwarten, geduld beweisen. als es auch nach einer stunde nicht wirklich besser, dafür aber immer kälter wird, macht es sinn den unbefriedigenden surftag zu beenden. zu kochen. bier zu trinken. zu quatschen. und das buch auszulesen, das am morgen angefangen wurde. so lange der rote bus rollt.

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