02.12.2017 | porto, portugal

alles zurück auf los. porto ist die stadt. ein mix aus modern und antik, bunt und schwarzweiß, lebhaft und ruhig. an jeder ecke gibt es neues zu entdecken, in den kleinsten gassen riecht es nach frisch zubereiteten speisen, laternen leuchten von den hauswänden. an den fensterläden jeder noch so heruntergekommenen wohnung flattert bunte wäsche. jeder sitzplatz vor jeder bar ist besetzt. porto spielt sich draußen ab. in den grünen parks, auf den gepflasterten straßen, an den  touristischen flussufern. überall wird getrunken, gelacht, diskutiert. bunte wimpel und graffitis verzieren die die besonders angesagten viertel, individuelle kunst scheint hier groß geschrieben zu werden. es wird mehr streetart geduldet als anderswo. 

die gesamte stadt erscheint krumm und schief. das liegt wohl in erster linie daran, dass straßen und plätze grundsätzlich nicht horizontal verlaufen. porto ist komplett auf hügeln gebaut, die allesamt am ufer des douro enden, der ein paar kilometer weiter westlich ins meer fließt. das macht zwei dinge besonders schwer. fahrradfahren. und im bulli schlafen. daher wird der rote bus heute in einem parkhaus nähe der altstadt geparkt, das nötigte zusammengepackt und eine nacht in einem guesthouse geschlafen.

der schlafplatz, der als notlösung gedacht war, entpuppt sich schon beim eintreten als grüne oase inmitten der innenstadt. es gibt wenige kleine zimmer, die sich um einen sonnendurchfluteten garten im hinterhof anordnen. die dame des hauses empfängt ihre gäste mit einem glas portwein und keksen. zu diesem zeitpunkt ist nur zu erahnen, dass der hahn des nachbarhauses das wecken am nächsten morgen übernehmen und auch das frühstück großartig sein wird. ein stück natur mitten in porto.

die abendstimmung in der stadt ist einzigartig. treiben lassen. hügel rauf, hügel runter. irgendwann geht es nicht mehr rauf, da muss dann der fluss sein. immer wieder stehen bleiben und staunen. über die kachelverzierten fassaden, die halb zerfallenen gebäude irgendwelcher epochen und die kunstwerke an den wänden. dazu hier ein galao, dort ein vinho verde oder ein kaltes bier. endlich unten am fluss angekommen der erste blick auf die berühmte poste luis. am horizont geht die sonne unter, schnell hoch auf die riesige brücke aus stahl. ein atemberaubender anblick, unten der schlängelnde fluss, links und rechts davon eine hügelstadt wie aus lego gebaut.

heute bleibt der gaskocher kalt. dafür ein tisch in einem restaurant, viele portugiesen links und rechts. eine karte mit gerichten, deren zutaten oft unbekannt sind. die zusammenstellung derselben ebenfalls. die wahl fällt auf fischsuppe. brot und oliven. ein reisgericht mit gekochten rippchen, chorizzo und spinat. serviert im heißen kochtopf. außerdem kartoffeln, schweinefleisch mit grünem gemüse. und schokoladenpudding. dazu noch mehr vinho verde. schmeckt. alles. und wie. dann sind alle tische leer. die drei köchinnen säubern den herd, der kellner schließt die kasse. der wein schmeckt zu gut, es gibt viel zu besprechen. nachdem die tür verschlossen wurde ein spaziergang ins guesthouse. zum zimmer durch den garten laufen. einige kerzen brennen auf einem kronleuchter. so lange der rote bus rollt.

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