30.10.2017 | biarritz, frankreich

truckerfrühstück in den spanischen anden in einem cafe neben der tankstelle. so sehen die menschen hier aus. auf über eintausend meter, in einem sierra nördlich von madrid. hinter der theke bedient ein schwarzhaariger, kleiner spanier mit rundlichem gesicht. seine frau bedient im gastraum und sieht aus wie pocahontas. die wenigen gäste könnten verwandte der beiden inhaber sein und freuen sich über gaspacio und heißen kaffee. in einer vitrine werden messer zum kauf angeboten, daneben bimmelt ein spielautomat. ein Trucker setzt sich rechts an die bar. er nickt. ola. und bearbeitet sein getoastetes baguette mit einer frischen knoblauchzehe und öl.

die anschießende fahrt richtung frankreich führt über weitere steinerne hügelketten, durch karge ebenen, vorbei an kleinen städten mit burgen und kirchen. urplötzlich wird es dann grün, das baskenland kurz vor der küste bei san sebastian. die landschaftt verwandelt sich schlagartig von spanien in die schweiz. rauschende bergflüsse links und rechts der autobahn, einzelne bauernhöfe auf den bewachsenen hängen, immer wieder kuh- und schafherden. während der gesamten strecke läuft eine neue playlist im roten bus. wird verfeinert, bearbeitet, diskutiert. wann kommt welcher song, wie sollten die übergänge sein, welche lieder erinnern an welchen moment?

auch in biarritz merkt man den herbst mittlerweile. die meisten geschäfte und cafes haben bereits geschlossen, eine kalte brise weht durch die gassen. die surfhops verstauen langsam ihre boards in den lagern, die verbleibenden Klamotten werden zum schleuderpreis angeboten. bei einigen locals geht es vom wasser auf die straße. skateboards werden beklebt und mit neuen rollen versehen. der strand ist ausgestorben, die wellen klatschen an die mole. die kalte gischt weht ans abendliche ufer. ein paar Surfer sind dann doch noch im wasser, dick eingepackt in neopren. ohne eine heiße dusche geht heute aber bestimmt keiner ins bett.   

es scheint so, als träfe sich die verbliebene bevölkerung am abend genau in einer einzigen bar. es wird geschlemmt was das zeug hält, draußen unter heizstrahlern, drinnen an langen tafeln. dass montag abend ist, interessiert niemanden. wein geht flaschenweise über die theke, nachspeisen sind auch gerne gesehen. vielleicht macht man sich aber auch nur bereit für die große halloween sause, die hier irgendwo noch stattfindet. groß und klein ist verkleidet, kürbis und hexe sind im trend. die geschäfte am nachmittag waren schon geschmückt, auch das restaurant steht dem in nichts nach. ob dann tatsächlich noch gefeiert wird lässt sich nicht wirklich rausfinden. wenn ja, nicht in dem wendehammer, die heute als schlafplatz dient. so lange der rote bus rollt.

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