24.10.2017 | vila do bispo, portugal

patsch. patsch patsch patsch. siebzehn tote in acht stunden. leider nicht alle. die erste nacht mit mücken im roten bus. licht an. summen, orten, zuschlagen. kurze freude. licht aus. eine minute ruhe. licht an. summen, orten, zuschlagen. licht aus. in endlosschleife. decke über den kopf. zwei Minuten ruhe. danach erhöhte erstickungsgefahr. also wieder summen, orten, zuschlagen. fluchen. stunde um stunde. auf das morgengrauen warten. irgendwann wird auch die letzte mücke satt in den schlaf fallen. vorher aufgeben sicher nicht.

stiche zählen. zwölf oder so. inklusive augenlid. trotz müdigkeit eher freude statt ärger. es hätte auch jede nacht so laufen können. offensichtlich ein falscher spot auf der falschen klippe. oder die ersehnte dusche ist nun wirklich dringend nötig. oder beides. dann das übliche programm. kaffee. einkaufen. frühstück diesmal auf dem parkplatz des örtlichen intermarche. zeitgleich läuft eine waschmaschine, anschließend der trockner. die angrenzende tankstelle spendet wasser für den abwasch, der supermarkt eine toilette für eine erste kleine katzenwäsche. ein ganz normaler mittag in vila do bispo. offensichtlich auch für einige andere camper, die ähnliche pflichten zu erledigen haben.

der nachmittag vergeht schnell. rumsitzen in der sonne, menschen beobachten, theorien aufstellen. warum fotografiert die frau im glitzershirt ihren mann an dieser belanglosen mauer? und wieso trägt er ausschließlich adidas? wo gibt es diese schöne orangene shorts des jungen dort hinten zu kaufen? wie lange hat das pärchen links wohl nicht mehr miteinander gesprochen? welchen namen trägt das blonde mädchen mit den rothaarigen eltern? und warum essen hier alle eis? unterhaltsame antworten auf belanglose fragen. eine wichtige frage des tages ist glücklicherweise schon geklärt. zum abendessen gibt es vorzügliches thaicurry mit kartoffeln vom gaskocher. und tatort. so lange der rote bus rollt.

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