28.09.2017 | santiago de compostella, spanien (1/2)

ein vielseitiger tag ist vergangen. morgens der erste blick aus der heckscheibe. die felsige küstenlandschaft, an der der aufgewühlte atlantik zerschellt. noch immer dichter nebel über der costa del morte. weder surfer wagen sich ins wasser, noch angler treibt es auf die klippen. diese bucht macht wenig lust auf das geplante frühstück mit pfannkuchen und obst. also kurzentschlossen beschlossen, die nebelbank zu verlassen und die nächst größere stadt zu erkunden. santiago de compostella. vor der abfahrt aber noch schnell die überreste des müllbeutels und die dreckigen teller von gestern einsammeln. irgendein tier hat sich die letzten tropfen nudelsoße schmecken lassen geschirr und müll am strand verteilt. anfängerfehler.

santiago de compostella ist ein wirklich hübscher ort. das wissen anscheinend auch viele andere menschen, die alle mit dem auto anreisen. in der gesamten stadt scheint jeder zentimeter parkplatz vergeben zu sein. runde für runde gibt es dafür viel zu sehen. gefühlt die hälfte von santiago ist schon erkundet ohne einen einzigen fuß aus dem Bulli gesetzt zu haben. irgendwann dann doch schuhe an und raus. zur catedral de santiago de compostella. genauer gesagt zum vorplatz dieser. geflutet von menschen mit funktionskleidung und rucksäcken. holzstöcken. männern mit bärten. frauen mit gefilzten haaren. spaniern, portugiesen, schweizern, holländern, argentiniern, deutschen. ein kauderwelsch an sprachen. pilger sitzen, liegen, laufen, springen, tanzen. recken ihre wanderstöcke in die luft, sobald sie den platz betreten. fallen sich in die arme. „you did it!“. „yes, we did it!“.

dies ist das eigentliche spektakel dieses ortes. die kirche ist groß und alt, befindet sich aber zum großteil im bau. das sieht und hört man im gesamten viertel. an jeder ecke finden sich souvenierstände mit jeglichem schrott, die altstadt ist übersät mit touristischen cafes und bars. dudelsackspieler geben ihr bestes. etwas abseits des rummels zeigt sich santiago aber von einer wunderschönen seite. die kleinen gassen der stadt sind oftmals mit hellen pflastersteinen bedeckt, kleine säulengänge säumen die straßen. in einem marktgebäude gibt es obst, gemüse, käse, wurst, fleisch, fisch und allerlei bunte blumen zu kaufen. einheimische essen vornehmlich pulpo mit öl, dazu gibt es cortado und tarta de santiago, einen butterweichen orangenkuchen. so gestärkt zurück zum bus. denn beim schlendern durch die gassen ist eine idee für den zweiten teil des tages entstanden…

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