05.10.2018 | bilbao, spanien

die richtige, wirklich richtige rückreise beginnt. über die autovia 8 vorbei an bilbao richtung frankreich, bordeaux passieren, durch den straßendschungel von paris, einmal quer durch belgien nach köln. in drei tagen, erster zwischenstopp: san sebastian. aber es kommt anders, als die radaufhängung bricht. links hinten, mitten auf der autobahn in den hügeln cantabriens.

das klackern von almagro kommt sofort in den kopf und beschert nun einen relativ abrupten stopp auf der autobahn, eine relativ spontane abschleppaktion des adac und eine konversation in einer werkstatt, die mit google translate und der hilfe eine spanisch sprechenden freundes per telefon durchgeführt wird. letztlich glück im unglück: der bus wird nach deutschland gebracht, eine hotelnacht in bilboa bezahlt und der flug ist auch noch umsonst. die rückfahrt mit dem roten bus wäre schon besonders gewesen, aber eine nacht in bilbao ist auch nicht das schlechteste.

vor allem, wenn derby ist. bilbao spielt gegen san sebastian, es gibt noch ticktets und die stadt vibriert. beim check-in ins fünf sterne hotel direkt am guggenheim werden ungläubige blicke ausgetausscht. wie kann sich jemand diese bleibe leisten, der aussieht wie 2 wochen nicht geduscht. was solls, das schnell nachgeholt und ab ins getümmel. es gibt bier und pinxos an jeder ecke, fangesänge werden immer lauter und alle menschen in dieser stadt zieht es zu fuß ins stadion.

dass san sebastian auswärts deutlich gewinnt stört hier keinen, alle feiern gemeinsam mit spät in die nacht, selbst der indische kioskmann verkauft bier unter der hand und macht das geschäft seines lebens.

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02.-04.10.2018 | san vincente de la barquera, spanien

morgens ein blick in verschlafene kuhaugen, tau im grünen gras, meeresrauschen im hintergrund. und: pancakes. frühstück auf einem holzsteg in der sonne, die luft wird langsam wärmer. gegen mittag geht es weiter nach san vincente de la barquera. ein campingplatz mit dusche ist mal wieder eine option. vorher aber kurz zum strandparkplatz, wellen begutachten.

aus kurz werden zwei nächte, campingplätze und duschen werden überbewertet. das sieht auch eine kleine gang so, in die sich der rote bus nahtlos einreiht: kiel, Hamburg und Tübingen sind vertreten, dazu köln und tirol. morgens gibt es croissants vom bäckerwagen, dazu baguette mit öl. und tomate von jule. wenn nicht gesurft wird, entsteht tagsüber eine versammlung um einen der busse. philosophieren über gott und die welt. mit „FS fünf“. einem grafiker bei vans. einem kölner, der gerne mal vom stuhl fällt. und andreas. der alles kann und alles weiß.

der abendplan im restaurant wird schnell torpediert, weil das restaurant einfach zu hat. also über den strand zum kleinen supermarkt, alles einkaufen das zwei hände hergeben. die chips werden allerdings schon auf dem rückweg verputzt, während der blick auf die picos de europa schweift,  die in der abendsonne versinken. die versammlung vor dem roten bus ist immer noch anwesend. beim essen werden die gespräche langsam bunter:  Wellen in tasmanien. „laboe ist fällig“. finn kliemann. außerdem „steht der rote bus in der achse zwischen mars und dem großen wagen“. schnell. sehr schnell ist alles. bis das licht ausgeht. im und um den roten bus.

am nächsten tag wird gewandert. 12 kilometer. eigentlich eine tagestour, aber andreas weiß es besser. kann man auch an einem halben tag machen. über stock und stein, schluchten und berge, brücken und bäche. nach sonnenuntergang werden frische feigen am wegesrand geerntet, nach einbruch der dunkelheit der rote bus wieder erreicht. auf dem rückweg ein halt in einer cideria, verdient ist verdient. das gilt genauso für die dusche auf dem campingplatz, der heute nacht wirklich mal angesteuert wird.

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01.10.2018 | playa de espana, spanien

diese nacht stand der bus besonders gerade. mitten im wohngebiet der beste übernachtungsplatz. inklusive kaffeeduft am morgen. denn der rote bus steht direkt vor einer pandaria. es gibt frische croissants und galao. routenbesprechung. ziel: playa espana in asturien. die entscheidung fällt auf die kürzere strecke, die dafür durch die berge führt.

die gewählte route lässt den roten bus ordentlich ackern. es geht hoch und runter, über hunderte von kilometern. strecke wird so nicht wirklich gemacht. dafür tagebuch vorgelesen, ergänzt, geschrieben. an der palye de espana ragen grüne wiesen auf klippen direkt ins meer, durch die sich eine kleine straße schlängelt. kuhglocken läuten rhythmisch mit den kaubewegungen ihrer träger. diese bucht ist wunderschön.

leider ist dieser ort hier schon komplett verschlafen. pünktlich am 01. oktober schließen restauerants und der campingplatz. also einen tag zu spät. egal. der rote bus steht auch auf der wiese gut. und zwar direkt am Meer.

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30.09.2018 | matosinhos, portugal

in matosinhos, einer kleinstadt mit hafen, gibt es fisch. den wohl besten fisch portugals. auf der fahrt zieht sich der himmel langsam zu. eine graue suppe in warmer luft. kurz vor der stadt ein kurzer blick auf porto und die berühmte dourobrücke, die von einem einzlenen sonnenstrahl erhellt wird. der erste eindruck von matosinhos: ausgestorbene geisterstraßen. aber es richt nach me(e)hr.

dann auf die corniche von matosinhos treffen. abhängen und glotzen. joggern, bikern, skateboardern. einmal rumdrehen, schiffe fahren in den hafen ein . um die ecke richtet irgendwer ein fest aus, es werden französische chansons geträllert. in der nase schon der geruch von holzkohle. ein paar meter weiter eine straße voller restaurants. mit holzkohlegrills vor der Tür, gespickt mit frischen fischen. große, kleine, platte, dicke.

die qual der wahl. im tito II den letzten platz bekommen. ein blick auf die tafel. heute gibt es turbot. einmal für zwei bitte. und kartoffeln dazu. plus gemüse. schnell rausgehen und heimlich zuschauen, wie der rabauke auf dem riesigen holzkohlegrill bruzzelt. und dann mit knuspriger haut perfekt serviert wird. heute gibt es sogar einen nachtisch, creme leite, auch vom holzkohlegrill. der absacker fällt aus, die taverne hat schon zu. dann eben sofort zurück zum roten bus. und träumen von einem turbot in matesinhos.

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28.-29.09.2018 | baleal, portugal

ich packe meinen bulli und weiter richtung norden. immer entlang der westküste portugals. 150 kilometer hinter lissabon rechts ab. peniche. in der abendsonne in den kleinen vorort baleal einfahren. ein kleiner parkplatz am strand dient als quartier. vor sonnenuntergang den neo noch einmal an, das board untern arm und  ein paar wellen nehmen.

mit salzwasser auf der haut den FC streamen. dabei einen neuen nachbarn ignorieren, der dringend freunde sucht. das gelingt leider nicht höflich, sondern nur mit akutem abbruch.

dafür beginnt der nächste tag sehr früh, also eine runde longboard fahren am meer.  die kleine landzunge entdecken. einen galao trinken, als das schönste haus baleals auf sich aufmerksam macht. eine alte dame fegt die terasse des kleinen anwesens, das auf den ersten blick wie ein geisterhaus aussieht. heute nacht bleibt der bus spontan unbewohnt, es wird in das schönste zimmer von baleal gezogen. mit blick direkt auf das meer. surfer und fischer im wechsel.

dann ab in die wellen. zweieinhalb stunden salzwasser auf der haut. in der nase. hungrig gesurft, käse und brot auf den klippen essen. der absacker in einer kleinen taverne besteht aus einer karaffe mit eiskaltem vinho verde. es gibt keinen sitzplatz mehr, daher wird die holztreppe neben bar bezogen. langsam wird es frisch, die hoodies wärmen körper und kopf. heute abend ist das nicht schlimm, denn später wird das schönste zimmer von ganz baleal bezogen.

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26.-27.09.2018 | malhao, portugal

weiter nach malhao. zwischendurch noch irgendwo zum intermarché. kühlbox auffüllen. und pasta kaufen. die geht nämlich immer. irgendwann dann links auf eine schotterpiste, in der ferne glitzert das meer. oben auf der steilküste wird ein schlafplatz für die nacht gefunden. mit der heckklappe zum meer. und einem gitantischen sonnenuntergang.

während die sonne im meer versinkt wird der rote bus von zwei wohnmobil-panzern komplett zugeparkt. links und recht kein zentimeter platz. „krass“. aber irgendwie auch egal, dann eben picknick vor der heckklappe.  und sternenhimmel gibt es hier eh aus jeder perspektive.

der nächste tag besteht aus: planung der rückreiseroute. playlisten abhören. wellen beobachten. in den schatten unter die klippen flüchten. 15 seiten lesen. backgammon spielen und ziemlich ausgeglichen verlieren und gewinnen. kochen auf der decke vor dem Bus. den ersten vinho verde der reise trinken. mal wieder in den sternenhimmel glotzen. die milchstraße finden. und irgendwann einfach nur einschlafen.

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23.-25.09.2018 | odeceixe, portugal

es klopft um zehn. ein ranger des nationalparks macht nett darauf aufmerksam, dass der rote bus seit zwei tagen illegal nächtigt. daher haben sich in den letzten stunden auch keine weiteren bullis auf die einsame klippe verirrt. also los. aus kaffee vorm bus wird coffee to go in der tasse. auf nach odeceixe. ein zeitloch vor augen.

mit den besten wellen, dem entspanntesten kiosk und dem labrador „jung“, der den ort noch pflichtbewusst besträunt und bewacht. die zeit in odeceixe ist eine kopie von den tagen in amado. nur mit ein paar wenigen anderen reisenden, ein paar häusern auf der klippe und dem kiosk, der wirklich alle wünsche erfüllt. außer gute wellen, die am ersten tag auf sich waren lassen. dafür gibt es ein abendessen mit connie und julian, die nachbarn für eine nacht werden.

am nächsten tag lässt der wind langsam nach, je länger man aufs meer schaut. irgendwann ist es dann zeit für die wellen, es wird besser von minute zu minuten und odeceixe wird seinem ruf nach einem feinen surfspot gerecht. zur belohnung für drei stunden im wasser gibt es eine eiskalte cola und ein bifana sandwich. natürlich am kiosk.

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21.-22.09.2018 | praia do amado, portugal

amado. ein magischer ort. ganz alleine auf der klippe. schiebetür aufrollen. erster blick auf die wellen. 360 grad meer. das erste sagres köpfen. notebook auf und FC streamen. mitten auf dem ozean. holzkohle entzünden, den schwarzen brocken beim glühen zuschauen. gleichzeitig den roten ball beobachten, der am horizont im wasser versinkt.

nachts auf die sterne schauen und das rauschen des meeres hören. augen zu, augen auf. augen zu, augen auf. augen zu.

der nächste morgen bietet eine aussicht, die gigantisch ist. der rote bus ist ein segelboot mitten auf dem meer. so fühlt sich der stellplatz auf der klippe mit ein wenig wind an. guten morgen amado. nach dem frühstück ein zeitloch. die zeit bis 15.00 uhr vergeht irgendwie. dann ist es zeit für eine offene heckklappe. hier wird am besten gebaut. und geschaut. stunden später duschen unterm kanister und essen. endlich essen. alles was die kühlbox hergibt. grobe geschmackrichtugn: pasta mit salsiccia.

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20.09.2018 | sevilla, spanien

der bus und das merkwürdige geräusch. direkt nach dem aufwachen eine runde drehen. die gleiche vom vorabend. bis auf das vertraute knattern vom motor ist nichts zu hören. der rote bus rollt. erleichterung. darauf zwei cortados in einer abgeranzten kneipe. in einem kiosk am marktplatz gibt es sombreros. und bocadillos con queso und serrano. auf nach süden. auf nach sevilla.

der parkplatz wird online gefunden und am hafenbecken bezogen. zwölf euro eine nacht. für nichts. aber bewacht, vom ältesten wachhund sevillas. stadtfein machen mit wasser aus dem kanister und den öffentlichen bus ins zentrum suchen. nachdem gefühlt alle 52 vororte abgefahren wurden beeindruckt die innenstadt ab der ersten sekunde mit ihrer überwältigenden schönheit. die kathedrale ist riesengroß und schimmert in der spätnachmittaglichen sonne.

die kleinen gassen werden teilweise von weißen tüchern abgedeckt gegen die hitze. besonders das viertel santa cruz bietet an jeder ecke die schönsten fotomotive. auf einem platz gibt es sangria, kinder und hunde spielen im springbrunnen. die stadt lebt. alle lachen, alle trinken. alle sind glücklich. nach dem aperitif ist vor dem aperitif. vor einer bodega gibt es  frisch gezapftes bier, mittlerweile ist auch die sonne untergegangen. bei tapas und einen absacker singt und tanzt eine horde junger straßenmusiker.

rückweg zum Bus zu fuß auf der anderen flussseite. vorbei an feiernden teenies, die am ufer cornern. herausgeputzt mit kleidchen und hacksen. hemden und chinos. und smirnoff ice in plastiktüten. über eine abkürzung zurück zum parkplatz, direkt über zwei absperrungen und bahngleise. .jedes rascheln wird wahrgenommen. dann endlich das licht einer straßenlaterne. der parkplatz. und der rote Bus.

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19.09.2018 | almagro, spanien

bei sonne aus der stadt navigieren, auf nach valencia. oder nicht? alle ausfahrten verpassen, dafür dann direkt ins herz spaniens. nach andalusien. kilometer für kilometer wird es immer wärmer. die sonne steht schon tief, als der übernachtungsort vor die füße fällt. almagro mit den grünen fensterläden. irgendwo in der mitte von nichts.

kurz vor dem ort ist ein deutliches geräusch am bus zu hören. fenster runter und ein paar runden um den kreisverkehr. das klappern wird eher immer lauter. sichtbar ist nichts, nur hörbar. fest steht aber, dass genau jetzt eh nichts zu ändern ist. deswegen wird der bus sicher am ortseingang unter einem baum geparkt und das dorf zu fuß erkundet.

schön ist es hier, verschlafen und doch sehr lebhaft. und grün. das hat mit diesen grünen fensterläden zu tun, die jedes haus rund um den marktplatz schmücken. was sich dahinter verbirgt  bleibt allerdings ein rätsel, das auch nicht bei tapas und viel bier in einer bar gelöst wird. irgendwann sind alle stühle und tische weggeräumt. bis auf zwei, auf denen immer noch gerätselt wird.

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