22.09.2017 | vega de pas, spanien

im hafen von bilbao bis halb zehn gepennt. keinen bilbobus gehört. keinen hafenarbeiter, kein schulkind, keine straßenbahn. zähne putzen auf dem gehweg, katzenwäsche mit der wasserflasche. es nieselt leicht, wolken hängen über dem flussbett. den ersten cortado gibt es auf der weiterfahrt in einem kleinen cafe neben einer tankstelle. den bisher besten dieser reise. frühstück ist nicht mehr drin, das bargeld ist für den moment ausgegangen. die belegten brötchen auf der theke kosten ein euro dreißig. diverse taschen geben diesen betrag noch her. zum kaffee gibt es also ein sandwich. die drei mechaniker in ihren ölverschmierten overalls am nebentisch lachen laut.

es wird immer grüner und hügeliger. von der küstenstraße richtung süden, in den parc natural de los collados del ason. die enge straße windet sich entlang eines gebirgsflusses über höhenrücken und wieder zurück in bewachsene täler. ein wasserfall prasselt in eine schlucht, auf dem Portillo de las sia auf eintausend zweihundert meter ist die landschaft steinig und karg. der rote bus über den wolken, in den tälern ringsum schwebt weiße wolle aus regentropfen. auf dem hochplateau grüßen esel, kühe, stiere, pferde. die abfahrt zurück führt über serpentinen durch die wolkendecke nach vega de pas, einem kleinen gebirgsort. die männliche dorfgemeinschaft trifft sich in der einzigen bodega, es gibt mittags schon weißwein und bier. glücklicherweise ist die alte kaffeemaschine noch nicht eingerostet und spuckt noch zwei cortados aus. am alten kickertisch wird ein classico ausgetragen. vier zu drei für barca.

grün, grün, grün. soweit das auge reicht. am horizont dann das meer. zum bimmeln der glocken von schafsherden gesellt sich das mittlerweile vertraute rauschen der brandung. in san vincente de la barquera rollen wellen an den strand, östlich vom ort grüne kuhwiesen. immer wieder sticht ein schotterweg auf die klippen, an deren ende ein paar bullis zwischen wilden tieren campen. an einem besonders schönen platz mit blick auf die bucht von san vincente findet auch der rote bus seinen platz. aufgebockt auf zwei große steine immer noch mit leichter schräglage, dafür mit der heckklappe zum meer. der wind weht kräftig, es gibt salat mit brot, butter und bier. der bauer klopft ans fenster. que tal? mui bien! so lange der rote bus rollt.

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